Maya-Hebamme und Heilerin aus dem Hochland von Chiapas/Mexiko

Anfang September 2021 verstarb die indigene Heilerin und traditionelle Maya-Hebamme Doña Margareta Perez-Perez aus dem Hochland von Chiapas. Sie kämpfte mit vielen anderen ihr ganzes Leben dafür, dass das alte Wissen der Maya und die lebensnotwendige Arbeit der traditionellen Maya-Hebammen geschützt und dieses Wissen an die jüngeren Generationen weitergegeben wurde. Auf Einladung des Feministischen Frauengesundheitszentrums Stuttgart reiste sie zweimal nach Deutschland, um über ihre Arbeit zu berichten. Wir wurden Herzensfreundinnen. Als mich die Nachricht ihres Todes erreichte, musste ich so sehr weinen.

Margareta Perez-Perez, geliebte Freundin, Heilerin aller Kategorien, traditionelle Maya Hebamme, ich wünsche Dir eine gute Reise in „die andere Welt.“ Ich denke mit großer überfließender Liebe an unsere gemeinsame Zeit, als du zusammen mit Micaela Ico Bautista, Bacilia Velazco Trejo und Agripino Ico Bautista (Aktivist*innen der indigenen Organisation OMIECH) mehrere Reisen durch deutsche Städte unternahmst, um für deine Sache, die Medizin der Maya einzutreten. Gerade wir verkopften Europäer*innen, die wir uns an die scheinbar unwiderlegbare Wissenschaft klammern (und dabei meist nur einen Bruchteil wissenschaftlicher Erkenntnisse wahrnehmen), sollten von deinem/ eurem Wissen lernen. Lange, bevor wir den Klimawandel als Gefahr erkannten, habt ihr/ du unseren ausbeuterischen Umgang mit Mutter Erde kritisiert. Du hast als Hebamme vielen Hunderten von Kindern (und ihren Müttern) gut und behütet auf die Welt geholfen. Als wir 2012 auf unserer Veranstaltungsreise in einer Berliner WG uns die Matratze teilten, wachte ich nachts auf, als du wie eine liebevolle Mutter mich gut zudecktest. Mit großer Liebe denke ich an dich und das, was du der Welt gegeben hast. Ich wünsche mir, dass die Welt sich bei dir bedankt und deine Organisation OMIECH in San Cristobal de las casas und da speziell den Bereich „area de mujeres y parteras“ unterstützt.“

Doris Braune